Begrüßungsscreen am Eingang

Toyota – Tag 13

eingetragen in: Japan 2014 0

Der Wecker klingelt heut schon um 7.30 Uhr, denn wir müssen heute früh unseren Mietwagen abholen. Nachdem wir unsere Siebensachen in Koffer und Rucksack verstaut haben checken wir aus und gehen die 1,2 km zur Anmietstation zu Fuß. Die Bude ist so klein, dass ich mit den Koffern draußen warte, während Tobi drinnen alles notwendige klärt.

Nissan Autovermittung
Nissan Autovermittung

Nach ca. 15 min stehen wir vor unserem Begleiter für die nächsten 7 Tage. Ein Nissan „Micra“, hier heißt er allerdings „March“. Es ist das Vorgängermodell vom Auto meiner Mutter… nur ist unserer schwarz und nicht weiß. Naja… das Lenkrad ist auch auf der „falschen“ Seite und er hat Automatikschaltung.

Wir steigen also ein und düsen los in den Morgenverkehr von Nagoya. Wir haben heute nämlich einen Termin. Um 11 Uhr geht unsere Factory Tour bei Toyota los, um 10.30 Uhr müssen wir da sein. Sagen wir es mal so… es war eine Punktlandung. Die Ampeln in Japan mögen uns noch nicht so wirklich.
Das Fahren klappt ganz gut, bis auf die Tatsache, dass Tobi ständig den Scheibenwischer und den Blinker verwechselt. Das ist aber auch echt fies diese zu tauschen. Hin und wieder muss ich ihn, wie in Schottland damals auch, dran erinnern weiter rechts zu fahren. Aber sonst bin ich schwer beeindruckt, wie reibungslos alles läuft.
Bei Toyota in Toyota (City) werden wir von einem netten Herrn in blauer Uniform in das Parkhaus geleitet auch wenn wir ohne Navigationsgerät daran vorbeigefahren wären da außer einem kleinem Schild nichts darauf hinweist das Toyota hier seinen Hauptsitz und diverse Werke hat. Kein Logo oder Schriftzug. Nichtmal am Hauptgebäude der Firmenleitung.

Toyota Kaikan Museum
Toyota Kaikan Museum

Wir werden von unserem Tourguide Yuri persönlich begrüßt und bekommen unsere Anklipp-Schildchen für die Tour. Bis es losgeht, können wir noch einen kurzen Blick in das Museum werfen und dem Roboter beim Trompete spielen zuschauen.

Begrüßungsscreen nach dem Eingang
Begrüßungsscreen nach dem Eingang
Trompendender Roboter
Trompendender Roboter
Ausstellungsraum der aktuellen Modelle
Ausstellungsraum der aktuellen Modelle

Um kurz vor Elf begeben wir uns zum Sammelpunkt für die Werksführung. Zuvor müssen wir all unsere elektronischen Geräte in einem Schließfach einschließen. Da sind laut Tobi auch andere KFZ Zulieferer ähnlich paranoid. Kurz nach elf sitzen wir im Bus zum Toyota Plant „Motomachi“. Dort werden die Modelle  Crown, Mark X, Estima und der Lexus GS gefertigt. Da es in und um Toyota (City) 13 Werke von Toyota gibt fahren wir ca. 15 Minuten mit dem Bus dorthin.
Nach einem kurzen Filmchen über die Schritte der Autoproduktion geht es weiter in einen Gang von dem aus eine riesige Horde an Robotern beobachtet werden kann wie Sie aus den einzelnen geformten Blechen eine Karosserie zusammenschweißen. Als wir dort ankommen steht die Linie gerade aufgrund eines technischen Problems. Nach wenigen Minuten haben die Mitarbeiter aber das Problem gefunden und das Spektakel beginnt. Sehr faszinierend wie viele Roboterarme gleichzeitig irgendwas an diesem neuen Auto machen. Schweißen, Dreck aufsaugen etc. Wir bekommen von Yuri noch erklärt das alle produzierten Modelle durcheinander gefertigt werden und die Roboter anhand optischer Sensoren erkennen welches Modell gerade vor Ihnen steht und was Sie daher zu tun haben.
Wir fahren mit dem Bus nochmals ein Stück und überspringen die Lackiererei. Wir bekommen die Endfertigung gezeigt wo aus der lackierten Karosserie und vielen vielen Einzelteilen am Ende ein fertiges Auto entsteht. Nachdem wir die Materialanlieferung und das Just-In-Time Prinzip erklärt bekommen haben geht es weiter. Hier erklärt ein kurzer Film wieso hier die Türen nochmals abgenommen werden, diese werden separat fertiggestellt und sind den Arbeitern nicht im Weg. Danach können wir von oben in die Fertigung schauen und können das effiziente Materialmanagement bewundern. Obwohl auch hier die Modelle durcheinander moniert werden haben die Arbeiter über ein ausgeklügeltes System die Bauteile daliegen die Sie gerade benötigen. Teilweise fahren die Teile und Werkzeuge neben dem Auto ein Stück mit um kurze Wege zu ermöglichen.
Wir bekommen noch das Fehlerbehebungs- und Meldesystem erklärt damit nur fehlerfreie Fahrzeuge zum nächsten Bearbeitungsschritt kommen.

Kurz darauf gibt es einen Zwischenstopp. Hier kann man an einer teilmontierten Karosserie weitere teile montieren, die Elektronik und Mechanik einer Tür anschauen und testen sowie diverse Geschicklichkeitsaufgaben auf Zeit lösen. Danach sehen wir noch den Zusammenbau von Motorblock mit dem angelieferten Getriebe und die Montage der Hinterachsen und wie diese in das Auto eingebaut werden.
Kurz darauf ist unsere Tour zu Ende und wir laufen ein paar Meter zum Bus der uns wieder zurück bringt.

Da wir, wie geschrieben, alle elektronischen Geräte abgeben mussten, konnten wir dort leider keine Fotos machen.
Daher nur einige Fotos von der Presseabteilung von Toyota. So ähnlich (nur andere Modelle) sah es aber bei uns auch aus.

Welding Plant - Copyright by Toyota
Welding Plant – Copyright by Toyota
Innenausbau - Copyright by Toyota
Innenausbau – Copyright by Toyota
Hinterachsmontage - Copyright by Toyota
Hinterachsmontage – Copyright by Toyota

Nach der Tour schauen wir uns noch schnell den Rest des Museums an. In 15 Minuten sind wir durch und machen uns auf den Weg zurück zum Parkhaus. Dies kostet uns übrigens wie die Führung nichts.

Halbtransparentes Auto
Halbtransparentes Auto
Hybridtechnik erklärt
Hybridtechnik erklärt
Modelle zur passiven Fahrzeugsicherheit
Modelle zur passiven Fahrzeugsicherheit
Konzeptstudie i-unit
Konzeptstudie i-unit

Da wir beide Hunger haben, ist der nächste Stopp ein McDonalds, eine Premiere in unserem Urlaub. Tobi isst irgendeinen schwarzen Halloween Burger und ich einen mit Chicken. Schmeckt beides lecker und wie man es von McDonalds gewohnt ist.

Mittagessen vom McDonalds
Mittagessen

Wir überlegen kurz ob wir noch ins Eisenbahn Museum sollen, entscheiden uns aber wegen der fortgeschrittenen Zeit und der weiten Wegen dagegen. Statt dessen schauen wir „kurz“ in den Supermarkt nebenan.

Bei Obst und Gemüse wundern wir uns über riesen Äpfel und Monster-Möhren… die sind echt unwahrscheinlich groß.

Riesenkarotten
Riesenkarotten

In der Fischabteilung stehen wir erstmal nur da uns staunen. So viel frischen Fisch bekommt man auf keinem Markt in Deutschland. Auch das Fleisch sieht total lecker aus, zum Glück haben wir gerade gegessen.

Fischtheke
Fischtheke
Fischtheke
Fischtheke

Auch immer was zu gucken gibts in der Süßwarenabteilung, hier ist alles bunt und anders.
Außerdem gibts noch ein komplettes Regal nur mit Soyasoßen und ein Mega Teeregal. Ganz vorne ist ein Regal voller Reis in 1 kg bis 10 kg Säcken.

Wir schauen auch noch schnell in die anderen Bereiche, wo es Bettwäsche und Küchenutensilien gibt. Nach einer guten Stunde sitzen wir wieder im Auto auf dem Weg nach Nakatsugawa. Des dichten Verkehrs wegen brauchen wir fast 2 Stunden und es ist schon dunkel als wir am Hotel ankommen. Im einzigen Restaurant in Laufweite gehen wir Abendessen. Es heißt „Prince Matsuba“ und wir überlegen immernoch, wie man den Essensstil beschreiben könnte. Am besten steht ihr selbst, was alles auf unseren Tellern gelandet ist. Wieder mal mussten wir nach Bildchen bestellen…

Das Prince Matsuba
Das Prince Matsuba
Katrins Abendessen
Katrins Abendessen
Tobis Abendessen
Tobis Abendessen

Wieder im Hotel genossen wir wieder mal das heiße Bad. Diesmal sogar mit Thermometer im Wasser. Bei den Männer waren es 41°C und bei den Frauen 43°C Wassertemperatur. Das tut soooo gut und mittlerweile hab ich auch keine Angst mehr was falsch zu machen.

  • Schuhe vor der Stufe ausziehen
  • Klamotten in den Korb legen
  • Waschhandtuch und Waschzeug mit rein nehmen
  • Auf Minihocker setzen und von oben bis unten waschen
  • dabei niemanden stören
  • Haare zusammen binden, damit sie nicht ins Wasser reichen
  • Waschhandtuch auf den Kopf oder an den Rand legen
  • … genieeeeeeeßen…
  • sich eiskalt abduschen (ok, das ist nicht unbedingt japanisch aber egal)
  • Waschhandtuch und Waschzeug einsammeln
  • zum Korb gehen und sich abtrocknen
  • anziehen – fertig

Mein einziges Problem hier sind immer die Föne, ich brauch ne halbe Stunde bis meine Haare trocken sind. Ich wünsch mir mein 2200 Watt Fön von Daheim. Blödes 100 Volt Stromnetz.

Vorraum
Vorraum
Waschbereich
Waschbereich
Warmwasserbecken
Warmwasserbecken

Die Bilder entstammen aus Hiroshima. Da war einer von uns mal komplett alleine im Bad und konnten daher ein Bild machen. Die Kameralinse beschlägt dort nur leider seeehr schnell.

Morgen wollen wir ein Stück vom Nakansendo wandern, wir sind schon gespannt…

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