Diesen Morgen beginnen wir mit dem Weg zur Kyoto Station, die zu Fuß etwa 15 Minuten vom Hotel liegt. Wir steigen in den Zug der JR Nara Linie, denn heute wollen wir nach Uji und nach Nara.
Bis nach Uji sind es mit dem Rapid Zug, der nicht an allen Haltestellen hält, nur ca. 25 Minuten. Die Stadt Uji ist berühmt für die Phoenix-Halle im Byodoin Tempel Komplex. Sie ist auch auf der Rückseite der 10 Yen Münze zu sehen und außerdem UNESCO Weltkulturerbe.
Außerdem gibt es hier noch jede Menge grünen Tee, der auf den Feldern rund um die Stadt wächst. Der Weg vom Bahnhof bis zum Tempel ist ca. 1,5 km lang und gesäumt von vielen kleine Läden, die alles mögliche rund um den Grünen Tee verkaufen. Süßigkeiten, Nudeln, Tee, Eis, … und alles ist grün und schmeckt nach Matcha… hmmm.
Aber zuerst gehen wir überall vorbei, zahlen die 500 Yen Eintritt pro Person und schauen uns den Tempel an. Die Halle ist echt beeindruckend und auch das Museum, in dem man nicht fotografieren darf, ist auch echt klasse. Hier sind die Nationalschätze ausgestellt. Zwei Phoenix-Vögel aus Bronze, verschiedene „Heiligen“ Figuren, eine Glocke. Es gibt auch meistens englische Beschreibungen, so dass es echt Spaß macht sich alles anzuschauen.
Die Halle selber kann man auch besichtigen und den Bildern nach ist es auch sehr schön im inneren. Es kostet aber nochmal 300 Yen extra und man kann auch nur in geführten Gruppen rein bei denen der Guide nur japanisch spricht. Das überspringen wir dann einfach. Es sst auch ohne das Innerer der Halle eine echt schöne Anlage. Als wir rauskommen ist Schlange am Eingang merklich gewachsen.
Wieder draußen, schlendern wir durch die Teestraße und probieren Matcha-Mochi. Sehr fein. Danach kaufen wir noch Tee in einem Laden und gehen zurück zum Bahnhof, denn wir wollen weiter nach Nara.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer Apotheke vorbei und kaufen neue Sonnencreme für mich. Zum Glück kann ich dem Apotheker einfach die alte Flasche hinhalten und er führt uns dann zu den Sonnencremes und deutet auf die stärkste LSF 50++++. Sehr ich schon so rot aus??? Aber da alle gleichviel kosten, vertrauen wir dem guten Mann. Draußen creme ich dann gleich fleißig, denn die Sonne brennt ziemlich.
Eigentlich wollten wir noch in einem Cafe einen Tee und Nachtisch essen aber die Schlange davor hält uns davon ab. Man hätte bestimmt über eine Stunde warten müssen, soviel Zeit wollen wir dann doch nicht verplempern.
Im Seven eleven holen wir uns statt dessen schnell ein Sandwich und wollen noch Geld abheben. Leider wird die Karte als „Invalid“ abgelehnt. Da in der Nähe noch eine Post ist (eine der wenigen anderen Möglichkeiten in Japan an Bargeld zu kommen) versucht es Tobi auch dort. Leider erfolglos. Am Abend an der Telefonhotline werden wir erfahren das wir vermutlich das Maximum von 7 Bargeldbuchungen pro Woche überschritten haben. Ohne TAN, der TAN Generator liegt natürlich daheim, kann er mir das aber nicht sagen.
Wir warten am Bahnsteig auf den nächsten Zug nach Nara. Nebenher dürfen wir noch einem Mann zuhören der am Bahnhofsvorplatz laut aus einem Wagen mit vier großen Lautsprechern irgendws erzählt. Wir vermuten, das es Wahlkampf ist da wir die letzten Tage einige Plakate gesehen haben die darauf hindeuten. Die 30 Minuten Fahrt verbringe ich schlafend und werde von Tobi in Nara geweckt.
Hier steuern wir die Touristen Information im Bahnhof an, da wir mit dem Bus weiter müssen. Die Dame ist sehr lieb und erklärt uns auf dem Plan alle wichtigen Dinge. Auch mit welchem Bus wir fahren müssen und was es kostet.
Mit dem Bus fahren wir dann ca. 10 Minuten bis wir in mitten des Nara Parks aussteigen. Hier leben unzählige halbzahme Rehe, die man auch mit Rehkeksen für (150 Yen) füttern kann. Und wenn man nicht aufpasst fressen sie auch die Tageskarte für den Bus. Wir grinsen als die Leute versuchen die Karte wieder vom Reh zu bekommen. Vorsorglich verstauen wir alles was geht im Rucksack.
Der Weg führt an ein paar Souvenierständen vorbei zum Todai-ji Tempel. Am Eingang bezahlen wir brav die 500 Yen und folgen den unzähligen Schulklassen durch das Tor auf den Vorplatz der großen Halle. Und mit großer Halle meinen wir auch groß… eher riesig. Diese Halle ist das größte Holzgebäude der Welt und das obwohl sie nachdem sie zerstört und wieder aufgebaut wurde nur noch 2/3 ihrer ursprünglichen Größe hat. Wir staunen nicht schlecht. Aber es kommt noch besser in dieser Halle, die auch Daibutsuden (große Buddha Halle) genannt wird, sitzt ein riesengroßer Buddha. Er ist ca. 15 Meter hoch und wiegt 452 Tonnen. Wie alle anderen stehen wir am Eingang und bestaunen diese Figur. Der Buddha stammt aus dem Jahr 752, wo er mit wohl mit über 10.000 Gästen „eröffnet“ wurde, in dem der Abt die Augen aufgemalt hat. Der Buddha zählt übrigens auch zum Weltkulturerbe und der Pinsel mit dem Augen aufgemalt wurden existiert anscheinend auch noch irgendwo.
Im Hinteren Teil der Halle stehen noch mehrere „kleinere“ Figuren, die in jedem anderen Gebäude riesig aussehen würden. Hier gibt es auch ein Stützpfeiler der Halle, der unten ein Loch hat (das wohl genau so groß ist, wie ein Nasenloch von Buddha). Wer durch passt soll im nächsten Leben erleuchtet werden.
An den üblichen Souvenierständen vorbei gehen wir wieder aus dem Tempel raus und machen uns auf den Weg den Berg rauf zur Nigatsudo Halle, wo wir einen wunderbaren Blick über Nara haben.
Nach einer kurzen Eispause, gehen wir durch den Park in Richtung Kasuga Taisha Schrein. Die Rehe sind echt überall und natürlich ein beliebtes Fotomotiv für alle.
Auf dem Gelände des Schreins sind um die 3000 Steinlaternen verteilt. Den Schrein kann man zum Teil kostenlos besuchen, um den Nationalschatz zu sehen muss man aber wieder Eintritt zahlen. Das sparen wir uns, wir fotografieren lieber die Laternen aus Stein 😉
So langsam haben wir dann auch genug von Tempeln und Schreinen und wir machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Auch hier versucht ein Reh an und in die Taschen der wartenden Leute zu kommen…
Zurück am Bahnhof steigen wir in den nächsten Zug zurück nach Kyoto. Es fährt gerade ein Local Train ab, also einer, der an jedem Bahnhof auf dem Weg hält. Das ist aber nicht so schlimm, wir haben ja Zeit. Also gondeln wir gemütlich zurück nach Kyoto und sind auch in ca. 65 Minuten an der Kyoto Station.
Es ist 18.30 Uhr also Zeit fürs Abendessen. Wieder fahren wir mit der Rolltreppe hoch zu den Restaurants, wo wir vorgestern die Ramen gegessen haben. Heute gibt es Tonkatsu, paniertes Schweinefleisch. Vor dem Restaurant ist eine Schlange und wir müssen 20 Miunten warten bis wir rein können. Wir bekommen schon in der Schlange stehend die Speisekarte und können bestellen. Sehr effizient 😉
Wir können am großen Gemeinschaftstisch platznehmen und bekommen zuerst Tee, eine Schüssel für den Reis und eine Schüssel für Soße, in der Sesamkörner sind, die wir selber zerstoßen können. Die Bedienung erklärt uns die Soßen die auf dem Tisch stehen und schon bald bekommen wir unser bestelltes Essen. Es schmeckt seeehr lecker, die Panade ist aus Panko Mehl gemacht und das Fleisch innen saftig. Dazu gibt es Reis und feingehakten Kohl. Nachdem wir pappsatt sind und bezahlt haben gehen wir vom Bahnhof zurück ins Hotel.
Hier heißt es wieder, Blog schreiben, ins Onsen gehen, Abend genießen…
Da morgen Sonntag ist und die Tempel und Schreine dann noch voller sind, wollen wir nach Osaka fahren um die Stadt nocheinmal zu erkunden.
Noch mehr Züge, ein Garten und ganz viele Rehe - dunkelbunt.net
[…] und schauen uns in Ruhe um. Von hier kann auch sehr gut das Toda-ji Holzhaus sehen, wo wir schon beim letzten Besuch […]