So, nachdem wir ausgeschlafen haben, können wir euch von unserem Tag gestern in Osaka berichten.
Unser Frühstück kaufen wir stilecht im Bahnhof. Das erste Ziel für heute ist die Asahi Bierbrauerei in einem „Vorort“ von Osaka. Wir fahren mit einem Local Train gemütlich bis zur Station Suita wo wir dann aussteigen und den Weg zur Brauerei suchen. Die liegt zwar genau neben dem Bahnhof, allerdings auf der anderen Seite der Schienen und der Eingang ist auch noch auf der „falschen“ Seite. Wir gehen also ca. 20 Minuten bis wir das Eingangstor finden. Hier sitzt in einem Häuschen ein Wachmann, dem wir erklären, dass wir die Tour machen wollen. Er telefoniert wie wild hin und her und nach kurzer Zeit deutet er auf die Seite des Häuschens, wir denken wir sollen warten und stehen rum… und schon kommt ein anderer Wachmann und macht uns klar, dass wir einfach dem Weg der neben dem Häuschen beginnt folgen sollen. Etwas nach hinten versetzt steht dann ein ziemlich großes Besucherzentrum, wo wir auch schon von einer Dame erwartet werden. Es ist ganz schön was los und um die 50 Leute halten sich hier auf. Wir schließen unseren Rucksack ein und bekommen einen Audioguide. Dann können wir uns an die 11 Uhr Führung mit dranhängen. 90% der Gruppe besteht aus einem Laufteam, das wissen wir weil alle knallpinke Laufshirts anhaben.
In einem kleinen Kino sehen wir dann einen kurzen Film in dem die Bierherstellung in den Grundzügen erklärt wird. Wir amüsieren uns mal wieder, dass japanische Arbeiter immer einen Helm tragen…
Danach verpassen wir beinahe noch den (japanischen) Aufruf, dass unserer Gruppe jetzt losgeht. Von einer netten Angestellten, werden wir dann aber doch noch zu unserer Tour gebracht.
Die Tour selber ist schön gemacht und der Audioguide ist auch hilfreich. Als Deutscher ist man nur etwas entsetzt wenn man dann hört, dass außer Hopfen, Malz und Wasser noch Reis und andere Dinge ins Bier kommen. Und vor allem was sind die anderen Dinge? Leider durften während der Tour keine Bilder gemacht werden.
Am besten fand ich die Dosenabfüllanlage, hier werden ungefähr 1500 Dosen in der Minute abgefüllt und das sogar im Reinraum. Da heute Sonntag ist steht die Produktion natürlich still aber das ist nicht so schlimm.
Das beste kommt zum Schluss, durch ein Spalier von Bierdosen aus aller Welt (wir finden sogar eine sehr alte Dose Fürstenberg, die Postleitzahl ist noch 4-stelllig) kommen wir zum Startpunkt der Tour und danach in den Proberaum. Wir dürfen uns 20 Minuten hier aufhalten und jeder darf maximal 3 Bier trinken. Zuerst probieren wir alle das Asahi extra cold, dass bei -2,2° C serviert wird. Schmeckt lecker… als nächstes probiert Tobi das „Dry Premium“ Bier und ich das dunkle „Asahi Dry Dark“. Das Premium schmeckt uns nicht so gut aber das dunkle Bier ist echt sehr lecker. Aber es böllert auch ganz schön und für mich ist nach dem zweiten Bier dann auch Schluss während Tobi sich noch ein drittes Bier holt. 🙂
Die Dame die unsere Tour gemacht hat, zeigt dann noch, wie man ein Bier einschenkt und plaudert ein wenig mit den Leuten. Plötzlich kommt sie zu uns her und überreicht mit einen kleinen Zettel. Drauf steht in Englisch: Thank you for comming today! Das ist so süß, wir freuen uns sehr darüber. Als nächstes macht die Dame noch für alle Gruppenfotos am Tisch… wir sind ja schließlich in Japan 😉 Also lächeln wir auch ganz brav als sie sagt: A…sa….hiiii!
Als die Zeit um ist, schauen wir noch in den Souveniershop. Hier merken wir, dass wir ganz schön beduselt sind aber wir sind nicht allein… hehe. Ist ja auch schon 12 Uhr da kann man schon mal 2 (oder 3) Biere fast auf Ex trinken.
Nach einer Weile machen wir uns dann auf den Rückweg zum Bahnhof. Wir finden sogar eine „Abkürzung“ die uns vermutlich 3 Minuten spart 😉 Mit dem nächsten Zug fahren wir noch ein paar Stationen bis zur „Osaka“ Station.
Das nächste Ziel heißt: Umeda Sky Building. Da wir keine Ahnung haben zu welchem Ausgang wir müssen, frage ich einfach die Dame am JR Ticket Gate. Sie gibt uns eine Karte, wo auf einer Seite die überirdischen Sachen stehen und auf der Rückseite die unterirdischen und erklärt uns den Weg.
Wir müssen aus dem Bahnhof raus, unter den Schienen durch und kommen dann zum richtigen Gebäude.
Hochhaus in Osaka (nicht das Umeda Sky Building)
Kurze Zeit später sind wir da. Auf dem Platz zwischen den beiden Türmen findet gerade die Fiesta Mexicana statt… ein kleines Festival mit Fressbuden, einer Bühne und ein paar Marktständen…
Wir gehen aber ins Umeda Sky Building rein und fahren mit dem Aufzug in den 37. Stock wo wir den Eintritt bezahlen (800 Yen pro Person). Dann können wir die restlichen 3 Stockwerke mit einer Rolltreppe hochfahren, die quer zwischen den beiden Türmen hoch fährt und müssen danach nur noch ein Stockwerk hoch vom 40. auf das Dach. Nun sind wir 173 Meter hoch und können raus ins Freie. Es ist echt toll, dass diese Aussichtsplattform Open-Air ist… Wir genießen die Sonne und die wunderbare Aussicht über Osaka.
Nachdem wir wieder unten sind machen wir eine kurze Pause, bei der wir dem treiben auf der Fiesta Mexicana zuschauen. Wir begeben uns wieder zurück zum Bahnhof, denn wir wollen ins Hard Rock Cafe. Auf dem Weg dorthin kommt eine Demonstration an uns vorbei. So richtig mit Polizeieskorte und Kameramann. Es sind zwar nur ca. 20 Leute aber dafür sind alle verkleidet und singen „Freude schöner Götterfunken“ mit dem Text des 9. Artikels der japanischen Verfassung.
Im Hard Rock Cafe angekommen, schauen wir erst schnell in den Shop bevor wir leckere Burger essen.
Frisch gestärkt, machen wir uns auf zur Station Namba. Dort angekommen bin ich echt geflasht. Es wuseln unglaublich viele Leute in der unterirdischen Shopping Mall hin und her. Wir müssen uns erst orientieren, finden dann aber den richtigen Weg in den Elektronik Laden „Bic Camera“. In etwas so ähnlich wie unser Media Markt nur viel viel größer und etwas mehr auf Kameras spezialisiert. Um dorthin zu kommen müssen wir durch eine Pachinko Halle durch in der es unglaublich laut ist…
Da wir gerade in Shoppinglaune sind heißt unser nächster Stopp „Donki“. Aber wir kaufen nicht viel, denn es ist unglaublich voll und man merkt, dass hier jede Menge Chinesen sind, den von Höflichkeit ist nichts zu spüren, es wird gedrängelt und vorbeigedrückt. Da macht das ganze keinen Spaß also wieder raus. Wir laufen nocheimal über die Dotonbori, die Straße mit den uralten Werbereklamen. Das haben wir letztes Jahr schon gemacht aber diesmal ist es dunkel und die ganzen Schilder leuchten.
Aber auch hier haben wir relativ schnell genug, denn ist einfach megavoll. Wir begeben uns wieder zurück zum Bahnhof Namba.
Als wir am Bahnhof bzw. der Shoppingmeile die sich unterirdisch zwischen Schienen und Straße befindet wieder ankommen stellen wir fest das wir ganz am anderen Ende sind. Wir durchqueren die Station Namba nocheinmal und steigen in den Zug Richtung „Sumiyoshi Taisha Schrein“ in einem „Vorort“ von Osaka.
Karte von Namba (Wir sind beim B26 und müssen zu D (grün))
Dieser Schrein ist aus dem 3. Jahrhundert und daher ohne fremden Architektureinfluss gebaut. Gleich am Eingang ist eine sehr hübsche Bogenbrücke. Da es jetzt schon 21 Uhr ist hat das Schreininnere schon zu aber es gibt außen ein paar echt tolle Fotomotive.
Total kaputt und müde setzen wir uns dann in den Zug zurück nach Kyoto, wo wir nur noch zum Hotel zurück laufen, schnell ins Onsen hüfen und dann ins Bett fallen.
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