Heute gibt’s Frühstück im Bett… denn unser Zimmer ist so klein, dass sich nur einer an den Tisch setzen könnte. Also krümeln wir halt das Bett voll 😉
Dann fahren wir mit der Straßenbahn zum Bahnhof, denn wir haben unser Auto bei der Bahngesellschaft JR gemietet. Hier brauchen wir den Reisepass, den Führerschein, die japanische Übersetzung des Führerscheins und eine Kreditkarte, dann können wir in einen kleinen Honda Fit einsteigen. Wie das Navi funktioniert haben wir ja letztes Jahr schon rausgefunden. Man navigiert am besten mit Telefonnummern, da es keine richtigen Adressen gibt.
Als wir in Kumamoto Richtung Mt. Aso aufbrechen ist das Wetter noch toll. Mount Aso ist ein aktiver Vulkan, der in der Mitte eines viel, viel größeren und viel älteren Vulkans liegt. Der Umfang dieses alten Kraters beträgt in etwa 130 Kilomenter.
Normalerweise kann man mit einer kleinen Seilbahn bis zum Kraterrand des Aso-san fahren und hinunter schauen. Leider ist der Bereich aber schon seit Anfang des Jahres in einem Umkreis von 2,8 Kilomentern gesperrt, da die Aktivität zugenommen hat. Wir halten an einem kleinen Parkplatz von dem man aus einen schönen Überblick hat.
Wir fahren dann bis zum Mt. Aso Museum um uns dort etwas umzuschauen. Schon als wir aus dem Auto aussteigen riechen wir den Schwefel und überall an den Hängen steigen Rauchschwaden auf. Irgendwie irre so nahe an einem aktiven Vulkan zu sein. Leider macht das Wetter nicht mit. Innerhalb von 10 Mintuen ziehen dunkle Wolken den Hang hinauf und wir stehen mitten in einem heftigen Gewitter. Mit den anderen Besuchern „fliehen“ wir in die Souvenir Läden und hoffen auf Besserung. Um uns die Zeit zu vertreiben essen wir ein Eis, Tobi hat Sesameis und ich natürlich Matcha… Nach ca. 20 Minuten lässt der Regen etwas nach und wir wagen uns nach draußen um ein paar Fotos zu schießen aber es fängt sofort wieder zu schütten an. Dieses Jahr haben wir irgendwie kein Glück mit dem Wetter.
Wir beschließen einfach weiter zu fahren und machen dann in dem Städtchen Aso eine kleine Pause beim Kombini. Dann geht die Fahrt weiter zu einem Nationalpark, der in den Bergen des Kraterrandes liegt. Hier halten wir schnell am Makinoto Pass aber wir stehen mitten in den Regenwolken. Eigentlich kann man von hier aus kleine Wanderungen auf die umliegenden Gipfel unternehmen… schade. Tobi schaut sich noch kurz einen kurzen (300m) Wanderweg an.
Ein Stück weiter unten im Tal liegt das kleine Visitor Center, dahinter führt ein Steg durch das sumpfige Grasland. Es ist ein kleiner Rundweg, den man in etwa 30 Minuten „abgelaufen“ hat. Normalerweise kann man den Weg bei Bedarf auch abkürzen aber dieser Teil wird gerade repariert. Das laufen tut gut, schließlich wollen wir nicht den ganzen Tag im Auto sitzen außerdem regnet es mal für ein paar Augenblicke gar nicht.
Danach brechen wir auf um uns in Kurogawa Onsen zu entspannen. Genau das Richtige für einen Regentag. Es gibt einen „Onsen-Hopping-Pass“ für 1300 Yen mit dem man 5 verschiedene Onsen besuchen kann, das schaffen wir aber zeitlich nicht. Wir besuchen nur 2 und zahlen jeweils die 500 Yen Eintritt und erstehen beide noch ein schickes grünes Handtuch für 300 Yen.
Eigentlich besteht das ganze Dorf nur aus Ryokans mit verschiedenen Onsenbädern. Aber eine Übernachtung hier würde unsere Reisekasse doch etwas sehr belasten. Wir wollen ja schließlich auch nur baden.
Es gibt ein Bad für Männer und eins für Frauen. Nur mit dem Handtuch bewaffnet stehe ich also unter freiem Himmel quasi mitten im Wald. Das Bad ist richtig heiß und die paar kühlen Regentropfen von oben tun ganz gut. Nach dem 2 Damen gegangen sind bin ich ganz allein und es ist echt wunderbar. Nach 10 Minuten muss ich wieder aus dem Wasser, sonst bin ich gar. Ich stehe eine Weile und kühle mich ab. Ein sehr lustiges Gefühl… ich stehe nackt im Freien und um mich rum ist nur Wald…
Nachdem ich wieder angezogen bin treffe ich Tobi oben am Eingang und wir fahren zum nächsten Onsen Hotel. Hier soll es angeblich ein gemischtes Bad geben. Tobi kann es von der Männer Seite her betreten aber auf der Frauen Seite gibt es keinen Eingang zum gemischten Bad oder ich finde ihn nicht. Auf jeden Fall bin ich hinterher etwas enttäuscht, denn darauf hatte ich mich eigentlich gefreut. Wir starten einfach morgen nochmal einen Versuch ein gemischtes Onsen zu finden.
Da es schon 17.20 Uhr ist, treten wir die Heimreise an, denn von Kurogawa nach Kumamoto fährt man gute 2 Stunden. Autofahren in Japan ist einfach immer zäh. Um kurz vor acht kommen wir im Hotel an und parken unser Auto in einer Garage mit Aufzug.
Kurz darauf machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt, denn wir wollen es nochmal beim Sushi Laden von gestern probieren. Siehe da, er hat heute geöffnet. Als wir rein kommen ist es schon ziemlich voll in dem kleinen Laden aber die Leute rücken einfach etwas zusammen so dass wir auch noch Platz haben. Wir werden neben einen jungen Japaner gesetzt der uns sofort eine englische Speisekarte in die Hand drückt. Später finden wir heraus, dass er diese Karte selber gemacht hat, da er eh jeden Tag in dem Laden isst und die Sushi-Köche seine Freunde sind. Am Anfang bestellt er für uns und wir haben eine sehr lustige Unterhaltung, in die später noch einer der Sushi-Köche und eine junge Frau einsteigt. Die meisten Gäste scheinen öfters zu kommen, denn sie haben eine eigene Flasche Sake oder Sho-Chou, auf der Ihr Name steht.
Hier probieren wir auch eine Spezialität Kumamotos: rohes Pferdefleisch (Basashi genannt). Ich hätte nicht gedacht, dass es so lecker schmeckt… hmm. Wir probieren uns durch die Karte, denn hier bestellt man immer ein Nigiri nach dem Anderen. Der junge Japaner gibt uns sogar eine Runde „Spezial Thunfisch“ aus… Das Sushi hier ist sooooo lecker und es gibt so viele verschiedene Arten. In einem Aquarium im Hintergrund sind sogar frische Muscheln, die je nach Bedarf geknackt werden…
Eingang zum Sushi Restaurant (rechts die Treppe runter)
Wir sitzen fast 2 Stunden in dem kleinen Lokal und haben jede Menge Spaß. Als wir gehen werden wir vom gesamten Laden verabschiedet.
Glücklich und zufrieden gehen wir zurück ins Hotel…
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