Bevor wir heute unsere Entdeckungstour von Kuala Lumpur beginnen, frühstücken wir erstmal in Ruhe. Das Restaurant, in dem wir gestern gegessen haben, serviert für Hotelgäste kostenlos das Frühstück.
Mit der U-Bahn fahren wir dann in Richtung Innenstadt und fahren bis zur Station Pasar Seni. Leider liegt der Bird Park ziemlich weit entfernt und wir müssen noch ein gutes Stück zu Fuß gehen.
Masjid Negara
Direkt auf dem Weg liegt auch die Masjid Negara – die National Moschee Malaysias. Irgendwo haben wir mal gelesen, dass man diese auch als Nichtmoslem besichtigen kann und beschließen, einen Blick hineinzuwerfen. Am Eingang steht dann auch Personal bereit, dass einen für einen Moschebesuch passend ausstattet. Männer wie Frauen müssen Beine bedeckt haben und die Schuhe ausziehen. Bei Frauen müssen zusätzlich noch Arme und Kopf bedeckt sein. Wir bekommen also beiden einen fliederfarbenen Umhang und ich außerdem noch ein „Kopftuch“ (Al-Amira) verpasst. Tobi knipst ein Bild von mir und als ich es später sehe, erschrecke ich ziemlich, denn es ist einfach sehr befremdlich sich so zu sehen. Nun gut, ich will die Moschee ja schließlich freiwillig anschauen also muss ich mich auch dementsprechend kleiden.
Als wir drin sind, werfen wir einen Blick in den Gebetsraum, der aber nur für gläubige Moslems betretbar ist. So stehen wir dann mit vielen anderen fliederfarbenen Gästen vor der, mit einem Band, abgetrennten Tür zum Gebetsraum und schauen hinein. Drinnen sind die Leute am Beten oder reden und ich komme mir ein bisschen vor wir im Zoo. Die Situation ist ziemlich seltsam und wir verschwinden dann auch zügig wieder, denn wer will den bitte beim Beten von fremden Menschen angegafft werden. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt aber was soll’s.
Draußen bin ich dann froh, den Polyesterumhang und das Kopftuch wieder loszuwerden, denn darunter ist es jetzt echt ziemlich stickig, schließlich haben wir 36°C. Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viele Leute vor mir schon in das Teil reingeschwitzt haben. Bähhhh
KL Bird Park
Wir ziehen weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem KL Bird Park. Von der Moschee geht es dann relativ steil den Berg hinauf und bei der Hitze ist es ziemlich anstrengend, so dass wir die ein oder andere Trinkpause einlegen müssen.
Oben angekommen bezahlen wir den Eintritt von 67 RM (ca. 14,-€) und machen uns auf in den größten Vogelpark Malaysias.
Wir kommen pünktlich zur Fütterung der Hornbills (Nashornvogel) und dürfen sogar mithelfen diese schönen Vögel zu füttern.
Der Park ist echt sehr schön angelegt und die für uns fremde tropische Vegetation total interessant. Leider fällt uns aber auch einiges negativ auf, was aber vor allem an den Besuchern liegt. Kinder wie Erwachsene fassen ständig die freilaufenden Vögel an und wollen sie streicheln, Federn haben, usw. Ich glaube das liegt hauptsächlich an der unterschiedlichen Mentalität aber irgendwie kann ich dafür nicht wirklich Verständnis aufbringen.
Unter dem dichten Blätterdach wird es in Kuala Lumpur gegen Mittag immer schwüler und wir gönnen uns vorm Eingang erst mal ein Eis, bevor unsere Tour weiter geht.
Der KL (Menara) Tower
Da wir beide ziemlich platt sind und um meinen Fuß etwas zu schonen gönnen wir uns ein Taxt, dass uns zum Eingangsbereich des KL Towers bringt. Zum Glück sind die in Malaysia nicht so teuer, denn wir bezahlen nur ca. 25 RM (5,-€).
Die Tickets für das Skydeck des Towers sind leider etwas teuerer – wir werden ca 120RM (25,-€) pro Person los. Beim Aufzug müssen wir noch schnell durch eine kurze Sicherheitskontrolle wo uns der Rucksack abgenommen wird. Dieser wird dann sehr sicher verwahrt – hinter einem kleinen Tischchen in der Ecke.
Für gute 15 Minuten stehen wir dann in der Schlange vorm Aufzug, denn immer wieder werden die Leute mit Premium Tickets vorgelassen. Als wir schließlich oben sind, können wir das offene Skydeck genießen. Das Wetter ist toll und der leichte Wind, der auf 318 Meter geht, ist sehr erfrischend.
Nerd Fact: Auf dieser Ebene gibt es alljährlich ein Basejump Event, wo mutige Springer von einer Plattform in die Tiefe springen.
Skybox
Es gibt auch noch 2 Skyboxen, also Glaskästen, die über den Rand hinausragen. Hier stellen wir uns brav in die Schlange, denn wir wollen auch da rein. Vor uns steht ein Gruppe junger malaysischer Frauen, die eine ganze Weile brauchen, bis alle Haare, Brillen, Klamotten und Gesichtsausdrücke passen und das perfekte Foto geschossen ist. Wir nehmen die unterhaltsame Verzögerung mit Humor, während die deutsche Familie hinter uns sichtlich genervt ist und das auch sehr deutlich zum Ausdruck bringt. Manchmal sind mir deutsche Touristen echt peinlich…
Irgendwann sind wir dann auch an der Reihe und dürfen barfuß in den Glaskasten steigen. Was für ein Gefühl, wenn man nach unten schaut und quasi im Nichts steht – genial und auch etwas gruselig.
Nach diesem Erlebnis genießen wir noch ein bisschen die Aussicht über Kuala Lumpur und versuchen die verschiedenen Gebäude und Stadtteile zu identifizieren. Zum Glück können wir dank dem Datentarif auf unseren Smartphones bei googleMaps spicken gehen.
Observation Deck
Nach einer guten Stunde machen wir uns auf den Weg zurück zum Aufzug, wo wir dann aus Versehen im ziemlich verratzten Serviceaufzug landen und mit Koch und Servicekräften ins Erdgeschoss fahren obwohl wir ja noch ins Observations Deck schauen wollten. Die Leute entschuldigen sich dafür uns fahren uns und 2 andere Touristen wieder nach oben. Was für ein Erlebnis…
Auf dem Observationsdeck ist es ziemlich voll und eng und wir schauen uns nur schnell um, denn der Ausblick oben ist wesentlich schöner. Von einer Gruppe Indern werde ich gefragt ob sie ein Foto mit mir machen dürfen – klar, warum nicht.
Mit dem Aufzug – diesmal dem offiziellen – geht’s zurück nach unten, wo wir noch unseren Rucksack wieder einsammeln und dann auf den kostenlosen Shuttlebus warten. Dieser „Shuttlebus“ ist mal wieder ein kleiner Minibus, in dem wir nach unten an den Fuß des Hügels befördert werden. Von dort gehen wir dann noch schnell beim HardRock Cafe vorbei, bevor wir uns auf den Weg zu dem Wahrzeichen Kuala Lumpurs machen – den Petronas Towers.
KLCC – Kuala Lumpur Convention Center
Nachdem wir illegal eine 4-spurige Straße überquert haben, stehen wir vor den Petronas Towers an deren Fuß sich ein riesengroßes Einkaufszentrum befindet. Wir gehen einfach mittendurch und genießen für 10 Minuten die arktischen Bedingungen, den draußen ist es echt unglaublich heiß.
Auf der anderen Seite der Towers liegt der KLCC Park (Kuala Lumpur wird hier von allen nur KL genannt), in dem wir eine Pause einlegen wollen. Am Symphony Lake schauen wir eine Weile den Wasserfontänen zu und knipsen ein paar Fotos bevor wir weiter ziehen.
Ein Stück weiter hinten im Park gibt es einen gigantischen Wasserspielplatz für Kinder. Da wir dringend eine Pause brauchen, setzen wir uns einfach an den Rand und strecken die Füße ins Wasser. Vor dem gekachelten Übergang ist eine kleine Absperrung mit dem Hinweis, bitte die Schuhe auszuziehen, den wir natürlich befolgen. In der Zeit in der wir da saßen musste die Aufpasserin bestimmt 10 mal mit ihrer Trillerpfeife Leute ermahnen, die den Übergang einfach mit Schuhen betreten haben. Das es fast ausnahmslos Touristen waren brauche ich ja wohl nicht zu sagen. Darüber kann ich mich immer wieder aufregen…
Aber was soll’s, wir haben eine schöne Zeit damit die Kinder beim Spielen zu beobachten und ein bisschen Auszuruhen.
Sushi zum Abendessen
Fürs Abendessen haben wir uns heute für Sushi entschieden und so machen wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg. Nach einigen Umwegen, verursacht durch eine Baustelle und eine Sackgasse finden wir tatsächlich das Restaurant „Rakuzen Japanese Restaurant“ wo wir sehr lecker zu Abend essen.
Auf dem Weg zum Hotel schauen wir noch schnell im Supermarkt vorbei um das ein oder andere Bier zu kaufen.
Im Hotel angekommen, drehen wir noch eine Runde im wunderschönen Dachpool mit dem nächtlichen Kuala Lumpur im Hintergrund bevor wir ziemlich erledigt ins Bett fallen.
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Scheich Zayid Moschee - Die größte in den VAE - dunkelbunt.net
[…] umgezogen, damit ich nicht nochmal so ein unbequemes Polyesterteil ausleihen muss, wie damals in Malaysia. Mit nem eigenen Schal fühlt sich das wesentlich besser an. Endlich können wir unterirdisch in […]