Tokyo Game Show 2018

eingetragen in: Asien, Japan 2018 2

Obwohl wir gestern ziemlich spät ins Bett gekommen sind klingelt der Wecker heute um 7.30 Uhr, denn wir müssen früh los. Unser heutiges Ziel liegt nämlich etwas außerhalb von Tokyo, in Chiba.

Auf dem Weg zur Tokyo Game Show

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum die Anfahrt einen eigenen Abschnitt hier bekommt… aber lest selbst:

Diese Spielemesse ist zwar nicht ganz so groß wie die in Köln aber dafür um so verrückter. Wir machen uns von Akihabara aus auf den Weg zur Kaihimmakuhari Station, die der Makuhari Messe am nächsten liegt. Das Gelände heißt übrigens tatächlich „Matsuhari Messe“ – deutsche Wörter sind eben total hip 🙂

Wir müssen auf dem Weg dorthin einmal umsteigen… der erste Teil war ganz gechillt mit Sitzplatz im Zug. Am Bahnhof, wo wir umsteigen müssen, stehen schon ziemlich viele Leute am Bahnsteig, obwohl der Zug erst in 20 Minuten fährt. Es werden auch immer und immer mehr. Als der Zug dann auch endlich kommt, ist dieser schon proppenvoll. Aussteigen tun nur ein paar… jetzt geht das geschiebe los. Da wir relativ weit vorne in der Schlange stehen sind wir schnell drin. Von hinten schiebt die Masse dann aber immer weiter und weiter, bis wirklich nichts mehr geht und sogar ein paar Leute draußen bleiben müssen. Man kann wirklich nicht mehr umfallen, sogar atmen ist anstrengend. Zum Glück sind es nur drei Stationen und 15 Minuten.

Beim Aussteigen dann das gleiche Spiel… man wird einfach von den Leuten aus dem Zug geschoben. Tobi kann nicht mal mehr schnell genug den Haltegriff loslassen und schlägt sich den Ellbogen am Türrahmen an. Aua.

Da wir mit den RailPässen gefahren sind, müssen wir uns am bemannten Schalter anstellen. Leider tun das mit uns auch 1000 andere und es formt sich eine lange Schlange quer durch den Bahnhof, was wiederum die anderen Leute beim rauskommen behindert… Irgendwann sind wir dann auch endlich draußen und können uns in die Karawane zum Messegelände einreihen.

Das Ganze Prozedere dauert dann auch eine gute Weile, denn es sind einfach unglaublich viele Menschen. Wir müssen unsere Online Overseas Tickets noch schnell gegen echte Papiertickets tauschen und dann können wir auch weiter warten. Nach gut 25 Minuten geht’s dann endlich in die erste Messehalle.

Let’s play!

Das erste was uns auffällt, ist die unglaubliche Lautstärke. Jeder Messestand, die zum Teil wirklich riesig sind, versucht der lauteste zu sein.

Wir lassen uns dann einfach erst mal durch die verschiedenen Hallen schieben und bestaunen das bunte Treiben.

Es ist total interessant, was für Computerspiele hier so angesagt sind. Über 80% der Titel haben wir noch nicht mal gehört und auch keinen blassen Schimmer worum es geht. Lediglich von Battleground und den vielen Retrotiteln, haben wir zumindest schon mal gehört. Es gibt wohl ein Remake von MegaMan (der hier in Japan allerdings Rockman heißt).

An jeder Ecke stehen Leute, die einem irgendwas in die Hand drücken. Wir sind jetzt im Besitz von ziemlich vielen Tüten und Fächern… ^^

Spiele spielen wir nur ein paar wenige, da die Anstehzeiten zum Teil bei über 2,5 Stunden liegen. Zumal wir meistens sowieso große Probleme bei der Steuerung haben, denn wir können ja einfach gar nix lesen.

In der Mitte der Messehallen ist ein ziemlich großer Foodcourt, wo es allerdings so voll ist, dass wir uns lieber im messeeigenen Kombini was zum Mittagessen besorgen. Nach einer Pause machen wir uns dann auch auf in die andere Hälfte der Messehallen, wo es um eSports, Indie Games, Merchendise und CosPlay geht.

Obwohl wir zu Hause hin und wieder gerne mal eSports schauen, können wir mit dem hier gespielten Fortnite nicht wirklich anfreunden und gehen weiter in die IndieGames Ecke.

Hier spielt Tobi ein sehr cooles Game aus Schweden, bei dem es um einen aufblasbaren Frosch geht. Sehr interessant zu sehen, was für neue Konzepte und Ideen manche haben.

Der nächste Bereich gehört voll und ganz den vielen CosPlayern, die sich draußen vor dem Gebäude auf einem eigens dafür abgesperrren Platz tummeln. Sie alle mussten sich auch nochmal extra registrieren. Vor vielen Gruppen und auch Einzelpersonen haben sich lange Schlangen, in der Leute mit Hightech Kameraausrüstung brav warten bis sie mit Knipsen an der Reihe sind. Man darf die CosPlayer nämlich nur mit ausdrücklicher Erlaubnis fotografieren… Wir haben immer vorher gefragt – Indianerehrenwort 😉

Nachdem wir jetzt einmal durch sind, nehmen wir auf dem Rückweg noch die paar Gänge mit, die wir vorher nicht gesehn haben. Tobi entdeckt dabei den 40 Jahre Space Invaders Stand und muss unbedingt den neuen-alten Arcade Automaten ausprobieren. Das macht einfach Spaß.

Bei manchen Ständen muss man irgendwas oder irgendwen liken, damit man ne Tüte oder ein Fächer bekommt… Twitter, Facebook, Instagram, ganz egal… meistens ist auch ein QR Code dabei, was die Sache für uns Gajin wesentlich einfacher macht. Was tut man, wenn’s nicht dabei steht? Richtig, man drückt einfach sein Handy dem Mitarbeiter in die Hand und lässt ihn tippen 😉 Zum Glück hat Tobi die japanische Tastatur installiert.

So langsam wird’s uns dann auch echt zu viel. Einfach überall sind Menschen – viele Menschen. Schon das Allein macht den Tag heute zu einem total verrückten Erlebnis. Um 16.00 Uhr machen wir uns dann wieder auf den Rückweg. Es fahren gerade ein Local und ein Expresstrain ab, da aber beim Local mal wieder Ölsardinen-Feeling angesagt ist, entscheiden wir uns für die 10 Minuten längere Fahrt und mehr Platz.

Der Weg führt jetzt erstmal zurück ins Hotel, wo wir eine Weile Pause machen.

Sushi in Akihabara

So um halb acht sind wir dann wieder fit und außerdem auch hungrig, so dass wir ein Sushi Restaurnt in Akhihabara ansteuern. Leider ist dort grad ziemlich viel los und so bummeln wir eben erst noch ein bisschen durch die bunt beleuchteten Straßen. In einem Gamecenter werden wir noch ein paar Yen beim zocken los. Es gibt Retro Spiele, unter anderem auch R-Type. Das haben wir früher beide unglaublich gerne gespielt und ich komme sogar bis zum ersten Endgegner, bevor meine Leben aufgebraucht sind. Hach ist das cool.

Außerdem versuchen wir uns auch noch an den UFO Catch Automaten, sind aber leider nicht erfolgreich. Gut, wenn Tobi tatsächlich den süßen Riesenplüschhasen aus dem Automaten geholte hätte, müssten wir noch nen Sitzplatz für den Rückflug dazubuchen 😉

Da ich so viel Spaß an den Purikura Automaten habe, erbarmt sich Tobi tatsächlich nochmal und lässt sich ablichten.

Jetzt schauen wir nochmal beim Sushiladen vorbei und bekommen auch nach 5 Minuten nen Platz. Etwa ne halbe Stunde und einen riesen Stapel Teller später sind wir satt und glücklich wieder auf der Straße.

Auf dem Weg zurück zum Hotel gönnen wir uns sogar noch einen Nachtisch. Da wir heute endlich mal früh genug zurück sind, holen wir uns im Hotel noch unser kostenloses Bier ab. Jeder Gast bekommt nämlich zwischen 19.00-21.30 Uhr ein Asahi Tornado Bier. Das ist ein Bier, das von unten in ein Spezialglas gefüllt wird. Sieht sehr cool aus und schmeckt auch sehr lecker.

Danach entspannen wir beide noch in Ruhe im Onsen. Tobi findet nette Gesprächspartner aus China und ich beobachte zum ersten mal eine wütende Japanerin. Drei Chinesische Mädchen laufen mit Straßenschuhen einfach in den Umkleidebereich rein. Da hat die Dame schon sehr böse geschaut. Als die drei sich aber das Onsenbad anschauen wollen und an uns vorbeilaufen werden sie kurz und knackig angemotzt. Ist ja auch nicht so, dass da überall Schilder und Hinweise wären, die einen darauf hinweisen… ^^

 

2 Responses

  1. Franziska-Maria Belitz
    | Antworten

    Huhu 😀
    Supercool, dass ihr wieder blogt! (Bin jetzt wieder auf dem neuesten Stand 😉 )
    Tolle Fotos und tolle Berichte ! 🙂 <3

    Das mit der Messe ist echt Wahnsinn – Respekt. Mir haben sich schon beim Lesen der Beschreibung so vieler Menschen überall die Haare gekräuselt und ich freu mich einfach, einen kleinen Eindruck durch's Lesen zu bekommen. Auf dem einen Foto ist Tobis Blick schon ein bisschen "irre" 😉 (Reizüberflutung? Spielflash? Geekism? 😀 ) …

    Ich freu mich auf eure nächsten Berichte und wünsche euch morgen (d.h. für euch wahrscheinlich nachher gleich ) einen tollen Tag 😀 – bis "morgen" Abend, ich freu mich schon auf meine "5 min – Fernweh-Pause" nach der Arbeit 😀

    • Katrin
      | Antworten

      Dankeschön… es ist schön zu wissen, dass es überhaupt jemanden gibt, der das Ganze überhaupt liest 😉

      Die Messe war echt der Wahnsinn… überall waren Menschen und es war unglaublich laut. Aber es hat auch so viel Spaß gemacht, dabei zu sein.

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