Unsere Zeit in Hiroshima geht heute zu Ende und bevor wir uns auf dem Weg in Richtung Osaka machen, möchten wir nochmal einen kurzen Blick in den Friedenspark werfen. Wir haben uns mit der Geschichte Hiroshimas ja schon bei unserem ersten Besuch 2014 auseinander gesetzt und so sollte es heute nur eine kleine Auffrischung geben.
Friedenspark in Hiroshima
Mit der Straßenbahn fahren wir die paar Stationen zum Atomic Bomb Dome, der wirklich direkt neben der Haltestelle liegt. Hier ganz in der Nähe ist am 6. August 1945 die erste in einem Krieg eingesetzte Atombombe gefallen. Da fährt einem, trotz des wunderbar sonnigen Tages ein kalter Schauer über den Rücken. Wir schlendern eine Weile durch den Friedenspark, bevor wir das Peace Memorial Museum ansteuern, das ganz im Süden des Parks liegt. Das Hauptgebäude wird gerade renoviert und man kann nur das Nebengebäude besuchen. Für uns ist dies nicht schlimm, denn als wir das letzte Mal da waren, war es genau anders herum. So können wir uns jetzt den frisch renovierten Teil anschauen.
Der Eintritt kostet nur 200 Yen pro Person und wir bekommen sogar noch zwei Postkarten dazu geschenkt. Heute sind sehr viele Schulklassen hier unterwegs und auch ziemlich viele Westler, dementsprechend voll ist die Ausstellung.
Obwohl wir ja die Geschichte kennen und den Großteil der Ausstellung schon gesehen haben, kann ich es wieder kaum fassen, was da in Sekunden alles zerstört wurde. Die Menge an freigesetzter Energie hat einfach alles platt gemacht, auf Bildern kann man die Schatten der Hitzestahlung sehen. In der Nähe des Hypozentrums waren es 3000-4000°C. Ich muss mir mehr als eine Tränchen verdrücken…
Wieder draußen, machen wir erst mal wieder schnell Pause bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hotel mache, wo wir noch unser Gepäck einsammeln müssen. Auf halber Strecke zur Haltestelle werden wir von 3 japanischen Schülerinnen angesprochen, die an uns ihr englisch testen sollen. Das kennen wir ja schon 😉
Als wir dann mit Gepäck am Bahnhof sind, reservieren wir noch schnell unsere Tickets nach Himeji und von dort nach Osaka, bevor wir uns ein Okonomiyaki Restaurant zum Mittagessen suchen. Ja, ein letztes mal muss das hier noch sein, denn es ist einfach sooooooooo lecker.
Die Burg Himeji
Um 13.22 Uhr steigen wir dann in den Sakura Shinkansen nach Himeji, der uns in einer knappen Stunde dorthin bringt. Das Gepäck verstauen wir bis heut Abend wieder in einem Locker und fahren danach mit dem Touribus für 100 Yen zur Burg, die eigentlich nur einen Kilometer weit weg ist. Aber wir kommen quasi direkt am Bus vorbei, der gerade noch dort wartet also springen wir noch mit rein.
Die Burg ist erst seit 2015 wieder ohne Gerüst, denn sie wurde über ein paar Jahre hinweg restauriert. Durch den blauen Himmel heute kommt das strahlende weiß besonders gut zur Geltung, wir müssen uns fast die Augen zu halten…
Der Eintritt ist mit 1000 Yen relativ teuer aber immerhin schauen wir uns auch ein UNESCO Weltkulturerbe an. Um überhaupt bis zur Burg zu kommen, müssen wir viele enge und verschlungene Weg gehen, die zum Teil ziemlich steil sind. War bestimmt nicht einfach, die Burg früher anzugreifen.
Bevor man dann das Innere der Burg betritt muss man die Schuhe ausziehen und sie dann in einer Plastiktüte mit sich rumtragen. Der Wikipedia-Artikel liefert ein paar Infos zur Geschichte. Allerdings ist der englische Artikel wesentlich umfangreicher… Ich steig da leider nicht so durch, Jahreszahlen und co kann ich mir bei der deutschen Geschichte schon nicht gut merken. Die Architektur ist dafür aber wieder genau unser Ding und wir philosophieren eine Weile über die Bauweise und die verschiedenen Abwehrmechanismen der Burg.
Man fängt im untersten Stockwerk an und arbeitet sich dann über verdammt steile Treppen nach oben. Auf Socken ist die ganze Angelegenheit dann auch noch ziemlich rutschig. Nach oben hin wird die Burg auch immer enger und sogar ich muss an manchen Stellen auf die „Mind your head“ Schilder achten, die ich sonst immer getrost ignorieren kann.
Von ganz oben haben wir einen super Ausblick über Himeji und wir bleiben eine ganze Weile bevor wir wieder alle Treppen hinunter klettern.
Draußen auf dem Vorplatz hat man dann auch noch einen wunderbaren Blick auf die Burg und wir genießen auf einer Bank die Sonnenstrahlen.
Koko-en Garden
Gleich neben der Burg liegt ein ziemlich großer Garten, den wir auch noch anschauen wollen. Um 16.30 Uhr ist letzter Einlass und wir kommen 5 Minuten vorher an der Kasse an. Glück gehabt…
Wir haben jetzt natürlich nur noch eine halbe Stunde um uns die verschiedenen Gärten anzuschauen. Das ist grad so zu schaffen. Ein cooles Fotomotiv jagt das nächste und jetzt profitieren wir auch von dem ziemlich leerem Garten, denn wir können relativ ungestört Bilder machen ohne ständig fremde Leute im Bild zu haben. Um ziemlich genau 17 Uhr werden wir dann mit den letzten Besuchern „rausgekehrt“. Den Weg zum Bahnhof legen wir diesmal zu Fuß zurück, da wir wirklich genug Zeit haben.
Osaka
Im Shinkansen Bereich sammeln wir dann noch das Gepäck ein und fahren die dreiviertel Stunde bis nach Shin-Osaka. Jetzt müssen wir uns auf dem letzten Stück noch mit den Berufspendlern in einen Local Zug quetschen, bevor wir an Osaka Station ankommen und zum Hotel gehen.
Jetzt sind wir endlich die Koffer wieder los und können in Ruhe Abendessen gehen. Nach dem vielen Okonomiyaki gibt’s heut Abend mal wieder Sushi vom Band. Die Auswahl ist echt riesig und wir gehen beide bappsatt wieder zurück zum Hotel, wo wir gemütlich ins Onsen gehen und noch ein bisschen am Blog tippen.
Leider soll es das wohl mit dem schönen Wetter für die nächste Zeit gewesen sein, denn der nächste Taifun rollt auf Japan zu. Wir liegen ziemlich genau in seinem Weg. Naja, müssen wir eben das beste daraus machen… in Osaka gibt’s auch bei schlechtem Wetter genug zu tun und wir behalten die Wettervorhersage immer gut im Auge…
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