Den Wecker haben wir für heute mal nicht gestellt, denn unser Tagesprogramm ist ziemlich locker.
Osaka Museum for Housing and Living
Unser erstes Ziel ist das Museum for Housing and Living für das wir zwei Stationen mit der U-Bahn fahren müssen. Als wir aus dem Hotel treten brauchen wir erstmal die Regenschirme, denn es regnet ziemlich heftig. Zum Glück können wir nach ein paar hundert Metern in eine riesige unterirdische Passage wechseln und den Weg zur U-Bahn so zurück legen. Dieses Untergrundkonstrukt ist echt ziemlich weitläufig und erstreckt sich über mehrerer Straßen, Bahnhöfe und Shoppingcenter, die so alle miteinander verbunden sind.
Auch das Museum ist direkt an die dortige U-Bahnstation angebunden und wir hätten direkt von B1F zum Eingang auf 8F fahren können. Da die Beschriftung aber leider nicht auf Romaji ist, fahren wir erst ins Erdgeschoss um dann wieder eine Ebene tiefer zum Aufzug zu fahren…
Der Eintritt kostet 600 Yen pro Person und für etwas mehr, kann man sich sogar einen Kimono leihen und dann damit durch das Indoor/Freilichtmuseum gehen. Darauf verzichten wir beide dankend 😉
Die alten Häuser stellen Osaka in der späten Edo-Periode dar, das war so in den 1830ern und die Häuser stehen alle in einer großen Halle, in der sogar der Tag- und Nachtrhythmus simuliert wird.
Es gibt viele unterschiedliche Händler, ein Sento (also ein öffentliches Bad), Spielzeugladen und verschiedene Wohnhäuser. Es ist wirklich sehr interessant zu sehen, wie sehr sich die Architektur und Inneneinrichtung von unserer westlichen unterscheidet. Vor allem die Innenräume sind beeindruckend, denn alle Möbel stehen an den Wänden oder sind beweglich. Auf den Böden liegen Tatamimatten und um sie zu betreten muss man natürlich die Schuhe ausziehen 😉
Die Häuser für die ärmerern Leute sind ziemlich winzig. Es sind immer vier kleine Wohnung zusammen in einem Haus untergebracht und die teilen sich dann ein Bad/WC. Die Wohnfläche beträgt vermutlich nicht mal 20 Quadratmeter und darin haben bestimmt nicht nur Singles gewohnt.
Ein Stockwerk tiefer gibt es noch eine kleine Ausstellung mit verschiedenen Modellen von Osaka aus verschiedenen Zeiten.
Um kurz nach 12 Uhr sind wir dann wieder draußen auf der Straße und biegen gleich in die angrenzende, überdachte Shopping Meile Tenjimbashisuji ein. Sie ist mit 2,6km eine der Längsten. Hier gibt es Restaurants, Läden, Marktstände, … und wir schlendern einfach eine Weile an den bunten Häusern vorbei.
In einem der Restaurants stoppen wir zum Mittagessen. Es gibt Katsu-Don und Temupura. Also paniertes Schwein mit Ei über Reis und fritiertes Gemüse, Fisch, Shrimps mit Reis. Uns schmeckt’s beiden echt gut und wir sind für nicht mal 15 Euro pappsatt.
Korea-Town
Obwol es immer mal wieder ziemlich heftig regnet beschließen wir einen Blick nach Korea Town zu werfen. Direkt neben dem Bahnhof verteilen sich in engen, winzigen Gässchen verschiedene Läden und Restaurants. Hier ist alles ein bisschen chaotischer und wuseliger als sonst und wenn wir nicht so satt wären, hätten wir uns hier ebenfalls durchfuttern können. Fast alles riecht sehr lecker… Nur Kimchi werd ich nie mögen. Das ist sauer-scharf eingelegter Kohl und sowas wie ein koreanisches Nationalgericht…
Nach ca. einer halben Stunde sind wir durch und ziehen weiter.
America Mura
Das nächste Ziel liegt in America Mura, einem hippen Viertel für die jüngere Generation. Wir wollen uns hier allerdings nicht mit den neuesten und angesagtesten Klamotten eindecken sondern zur Shopping Mall „Big Step“. Unser Ziel befindet sich auf 3F aber zuerst stoppen wir auf 1F (EG) im StarBucks für einen Macha Latte bzw. einen Iced Cocoa um unseren Beinen eine Pause zu können.
Danach gehen wir in den „SilverBall Planet“ einem Laden voller Pinball/Flipperautomaten aus allen möglichen Jahrzenten. Von Wand zu Wand stehen dicht zusammen gedrängt die Maschinen. Der günstigste Automat verlangt pro Spiel 10 Yen also etwa 7-8 Cent. Am teuersten sind die beliebten oder die ganz neuen Automaten mit 100 Yen je Spiel. Tobi schafft es auf Anhieb am „Terminator 3“ zu 2 Freispielen. Wir haben schön öfters festgestellt das Automaten die dem Einen gut liegen für den Anderen nichts sind. Aber wir tauschen trotzdem und können unsere Theorie leider nur nochmal bestätigen. Ich probiere mich durch allerlei Flipperautomaten, von Star Trek über Apollo 13 und Sherk. Am besten gefallen mir aber die beiden Tolkien Flipper. Den Herr der Ringe Flipper kenne ich ja nun schon sehr gut und bin auch relativ erfolgreich und am neuen Hobbit-Flipper kann ich mich nach dem Spiel sogar in die Top 3 der Tagesbesten eintragen 🙂 Nachdem wir hier 2 Stunden viel Spaß haben und den einen oder anderen Yen verzockt haben, haben wir für heute genug.
Da unsere Beine von den letzten Tagen doch sehr beansprucht sind, entschließen wir uns für eine Pause im Hotel. Nach ca. 30 Minuten sind wir da. Da uns auch so langsam manches Kleidungsstück ausgeht, sortiert Tobi noch die Wäsche und schmeißt Sie in die Waschmaschinen des Hotels und dann in den Trockner.
HEP 5 Ferris Wheel
Während die Wäsche im Trockner vor sich hin trocknet (das geht bei 100 Volt Netzspannung ziemlich lange) gehen wir in das nahe gelegene Hep Five Einkaufzentrum. Auch dieses ist an den unterirdischen Komplex angeschlossen. Hier gehen im siebten Stock zu einem Koreaner um Bibimbap zu essen. Sehr lecker.
Auf diesem Einkaufszentrum ist ein Riesenrad montiert und da es zwar regnet aber ansonsten klar ist, wollen wir mit dem Teil fahren. Wir kaufen am Automaten für jeweils 600 Yen unsere Ticktes und da heute Abend nicht soviel los ist, können wir direkt einsteigen. Das Riesenrad bringt einen auf bis zu 105m über dem Boden. Die Aussicht ist etwas verregt aber sonst echt schön und ohne störende Wolken. Nach 13 Minuten sind wir wieder am Boden. Also auf 7F zurück.
Da wir vom Riesenrad einen Donki und 2 Spielallen gesehen haben, wollen wir schauen ob wir hier Hinweise auf ein Schließen am morgigen Tag wegen des Taifuns finden. Wir finden nirgends einen Aushang aber laufen in der Namco Spiellhalle zufällig am Trommelautomaten vorbei der von uns noch 200 Yen bekommt. Das ganze macht echt Spaß. Geht aber auf die Hände. Drei Automaten weiter spielt jemand mit eigenen Drumsticks und in einer Atemberaubenden Geschwindigkeit.
Auch am DanceRush Automaten ist ein echter Profi am Werk der scheinbar über die Tanzfläche zu schweben scheint. Damit dies durchhaltbar ist gibt es einen eigenen Lüfter neben dem Gerät zum kühlen. Da diverse Japaner im beim Tanzen zuschauen muss der junge Mann richtig gut sein.
Danach geht’s in Hotel unsere Wäsche holen und diese zusammen legen sowie zum Baden und Blog schreiben.
Heute kommt Taifun Nr. 24 - dunkelbunt.net
[…] der beiden Spielhallen auf hat, haben aber leider Pech. Die Nachricht, dass geschlossen ist, hing gestern noch nicht da :(. Beide sind heute wegen des Taifuns geschlossen. Auf den Straßen ist es auch […]