Obwohl wir noch 2 Nächte in Tokyo bleiben, wechseln wir nochmal das Hotel. Das liegt daran, dass wir die Reise so kurzfristig umplanen mussten. Wir haben kurz überlegt, ob wir nicht die beiden Nächte im neuen Hotel stornieren und im jetzigen Hotel einfach dazubuchen aber irgendwie kommen wir hier nicht wirklich klar. Das Zimmer ist echt winzig, sogar für japanische Verhältnisse und man kann das Fenster gar nicht öffnen. Auch nicht wenigstens einen kleinen Spalt weit wie in den anderen, wo wir bisher waren. Das ist in sofern doof, dass wir mit Klimaanlage schlafen müssen, was unseren Erkältungen nicht wirklich entgegen kommt. Also haben wir die neue Buchung behalten und ziehen somit in den Stadtteil Akasaka in ein neues Hotel um.
Mit Sack und Pack machen wir uns also auf den Weg und nach ca. 30 Minuten Metrofahrt sind wir auch da und können unser Gepäck loswerden. Endlich steuern wir unser eigentliches Ziel für heute an, den Mt. Takao, der am westlichen Stadtrand von Tokyo liegt.
Dafür müssen wir über eine Stunde mit der Chuo-Rapid-Line fahren. Am Bahnhof sehen wir erstmal, wie häufig die unter der Woche fährt…
Über die Fahrt kann ich euch nicht so viel erzählen, denn ich schlafe mal wieder ein. Dieses leichte hin-und-her geschaukel schickt mich immer wieder in Null Komma nichts ins Land der Träume. Zum Glück weckt mich Tobi immer rechtzeitig wieder auf. 😉
Am Bahnhof in Takao angekommen müssen wir umsteigen in eine private Bahnlinie, die uns die letzten Kilometer zur Sessellift- und Seilbahn-Station bringt. Leider nehmen wir den falschen Ausgang und stehen erstmal etwas ratlos auf dem Bahnhofsvorplatz rum. Zum Glück können wir mit dem RailPass einfach wieder in den Bahnhof reinlaufen und den anderen Ausgang nehmen, der direkt zur gewünschten Bahnlinie führt. Hier müssen wir dann zum JR Ausgang raus und mit der Suica Karte zum Keio Eingang rein.
Von der Bahnstation sind es dann nochmal ca. 5 Minuten zu Fuß zu den beiden Bergbahnstationen. Da heute 1. Sonntag, 2. schönes Wetter und 3. Tag vor einem Feiertag ist, sind hier Unmengen an Menschen, die alle das gleiche Ziel haben. Da Tobi noch nie mit einem Sessellift gefahren ist, entscheiden wir uns dafür. Die Tickets kaufen wir diesmal bei der netten Mitarbeiterin, denn der Automat spricht nur japanisch 😉
Jetzt heißt es anstehen… für etwa 30 Minuten warten wir brav mit vielen anderen Japanern in der Schlange für den Sessellift. Wir vertreiben uns die Zeit in dem mir Tobi Zahlen zwischen 1-99 sagt und ich muss die Zahl dann auf japanisch sagen. Mit der Zeit klappt das echt ganz gut und schon stehen wir ganz vorne in der Reihe und können uns in den Lift setzen.
Der erste Sessellift in dem ich ohne Haltebügel fahre. Wir könnten also jederzeit abspringen… dafür ist auch der Boden nie weit oder es ist ein Netz unter uns gespannt. Die Fahrt nach oben dauert etwa 15 Minuten und wir können so lange die schöne Aussicht und das tolle Wetter genießen.
Oben angekommen machen wir uns auf den Weg zum Gipfel. Hier ist echt schon ne Menge los und wir entscheiden uns einen Weg abseits vom Hauptstrom zu nehmen, der außerdem noch schön über eine Hängebrücke führt. Der Waldweg führt schön den Berg entlang nach oben, manchmal auch wieder ein Stück nach unten. Hin und wieder müssen wir auch schnell den Gegenverkehr vorbei lassen, denn auch hier ist’s schon ziemlich voll. Die Treppen sind zum Teil echt steil und bei 31 Grad sind wir auch nach 15 Minuten klitsch nass geschwitzt.
Auf der Hängebrücke kann’s Tobi dann natürlich nicht lassen und muss hüpfen wie ein Gummiball. Zum Glück ist meine Mutter nicht dabei, die hätte ihm die Ohren lang gezogen 😉
Irgendwann, kurz vor dem Gipfel, treffen wir dann wieder auf den geteerten Hauptweg und die Menschenmassen. Man ist hier viel los. Wir erfrischen uns kurz am Wasserhahn und gehen dann die letzten 200 Meter bis zum Gipfel. Zwischen vielen, vielen Japanern, die hier alle auf dem Boden sitzend vespern können wir die wunderbare Aussicht auf Tokyo genießen.
Nach einer kurzen Pause treten wir dann den Rückweg an. Der Hauptweg führt durch einen großen Tempel/Schrein (ja, hier existieren wohl Buddhismus und Shintoisums mal wieder friedlich gemeinsam auf einem Gelände), den wir wegen der Unmengen an Menschen nur halbherzig anschauen. Es wuselt einfach zu sehr. Dafür holen wir uns von einem der Mönche einen leckeren Mitarashi Dango Stick. Einer Art Reiskuchen, die auf einem Spieß am Feuer gegrillt und dann mit süß-salziger Misopaste bestrichen werden. Das haben wir bisher noch nie probiert, schmeckt aber erstaunlich lecker.
Der Rückweg zur Station ist dann leider nicht so berauschend, da wir uns einfach nur durch die Menschenmenge schiebend auf die Station zubewegen. Kurz vor der Station bietet sich nochmals ein wunderschöber Ausblick auf Tokyo. In der Ferne erkennt man sogar ganz klein den Sky Tree. Außerdem die verschiedenen Hochhaus Ansammlungen in Shinjuku, Roppongi und auch Yokohama. Sogar den Landmark Tower auf dem wir gestern waren…
Als wir dann an der Station angekommen, holen wir uns wieder unser Ticket. Leider erwähnt keiner, dass wir um nach unten zu kommen noch ein Ticket für die „richtige“ Schlange brauchen. Also stehen wir erstmal ein bisschen blöd rum, bevor wir das System verstehen. Es gibt quasi Blockabfertigung und man muss bei einem ziemlich gut versteckten Mitarbeiter ein Zettelchen holen, auf dem dann die Nummer steht, bei der man sich anstellen darf. Doof, dass das nirgendwo steht und auch die Dame am Ticketschalter uns nicht darauf hingewiesen hat, so haben wir bestimmt ein oder zwei Blöcke verschenkt. Naja, was solls. Wir holen uns also unser Zettelchen mit der Nummer 21 und warten ca. 25 Minuten bis unser Block dann endlich dran ist. Immerhin verstehe ich so langsam die Nummern, die der gute Mann durch sein Mirko durchsagt.
Unten angekommen, pilgern wir dann wieder zurück zur Bahnstation. Bevor wir dann wieder in die JR Linie einsteigen, holen wir uns noch schnell im Supermarkt ein kleines Mittagessen, das wir dann im Zug verspeisen.
Unser nächstes Ziel für heute ist der Nakano Bordway, der gleich neben dem Bahnhof Nakano liegt. Praktischerweise führt hier die Chuo-Line direkt vorbei, so können wir einfach aussteigen und sind da.
Direkt auf dem Bahnhofsvorplatz stolpern wir in ein Taiko Trommel Event. Wir sind total fasziniert von den verschiedenen Vorführungen und wie viel „Bumms“ die Trommeln haben. Begeistert sitzen wir fast ne Stunde auf der Treppen und schauen zu. Sehr cooler Zufall.
Unser eigentliches Ziel den Bordway besuchen wir dann danach. Hier soll ein zweites Mekka für Nerds sein. Das können wir bestätigen. Allerdings mehr für Manga und Anime Nerds. Hier gibt es unglaublich viele Läden für die Figuren, Bücher, Spiele usw. Und aus irgendeinem Grund sind in dem Gebäude auch sehr viele Läden die Uhren und Schmuck verkaufen… Für uns Technik- und Spielenerds ist Akihabara wohl besser geeignet aber wir hatten trotzdem viel Spaß hier zu stöbern.
Eine Station weiter liegt der Bahnhof Koenji, hier ist ein weiterer 24h HobbyOff und wir suchen ja immer noch Spiel Nr. 5 für die Taiko Wii. Hier werden wir leider enttäuscht, denn das Spiel ist hier nicht zu finden und außerdem ist der Laden auch ziemlich teuer.
Fürs Abendessen finden wir ein winziges Okonomiyaki Restaurant. Wir müssen ein paar Minuten warten, können dann aber an der Theke Platz nehmen. Lecker…
Der kürzeste Weg zum Hotel ist mit der Metro und die Station liegt ca. 1 km weg… wir schlendern also durch die Einkaufstraße, die schon ziemlich verlassen ist, da die meisten Läden schon zu haben. In einem 100 Yen Laden shoppen wir noch kurz ein Paar Mitbringsel und finden einen weiteren BookOff (von den Läden gibt’s echt unglaublich viele) bevor wir mit der Bahn nach Akasaka zurück fahren.
Jetzt müssen wir noch schnell richtig im Hotel einchecken, wir hatten ja heut morgen nur das Gepäck abgegeben. Leider ist das Onsen System hier etwas doof, denn es gibt nur ein Bad und das wird regelmäßig hin und her gewechselt. Ich zieh mich dann nur schnell um und muss mich dann sputen, denn die Frauen haben nur noch 20 Minuten Zeit, bevor die Männer dran sind.
Auch so ist uns das Hotel irgendwie nicht sehr sympathisch. Obwohl alles sauber und in Ordnung ist, gefällt es uns nicht so gut wie im Hotel DormyInn, wo wir ganz zu Beginn unserer Reise waren. Diese Kette haben wir schon öfters in Japan besucht und waren immer sehr zufrieden. Unabhängig voneinander beschließen wir, dass wir ab jetzt in Tokyo nur noch in DormyInn Hotels wollen… 🙂
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